Neues aus der Zimmer-Ecke
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18.02.2024
Fitzek-Thriller feiert Premiere
Auf diesem Schiff verschwinden Menschen. Mit „Passagier 23“ inszeniert das ABV-Zimmertheater einen packenden Thriller, der unter die Haut geht.
16. Februar, 20 Uhr. Drei Mal ertönt das Schiffshorn, nachdem die Stimme aus dem Off den Zuschauern eine gute Passage gewünscht hat. Dann herrscht angespannte Stille. Der Vorhang öffnet sich. Möwen kreischen, Wasser plätschert gedämpft. Die Atmosphäre lässt keinen Zweifel, wo man sich befindet. Blaues Licht erfüllt die Bühne, eine junge Frau schleicht mit Taschenlampe über die Bühne. Es ist die junge Anouk mit einem Teddybär im Arm. Plötzlich gleißendes Flutlicht. Die junge Frau starrt erschrocken ins Licht, als von links der Kapitän des Schiffes ins Licht tritt und die junge Frau fassungslos anstarrt….
So beginnt die aktuelle Thriller-Inszenierung des ABV-Zimmertheaters. Basis ist der Bestseller von einem der angesagtesten Thriller-Autoren in Deutschland: Sebastian Fitzek. 23 Menschen verschwinden jährlich auf einem Kreuzfahrtschiff. Es gibt keinen passenderen Ort, an dem man spurlos verschwinden kann. So auch auf der Sultan of the Seas. Der Polizeipsychologe und Ermittler Dr. Martin Schwartz wollte dieses eigentlich nicht mehr betreten. Denn auch er hat dort zwei geliebte Menschen verloren: seine Frau Nadia und seinen Sohn Timmy. Doch die Vergangenheit holt ihn wieder ein, als er auf das Schiff gerufen wird, um in einem aktuellen Vermisstenfall zu ermitteln. Denn es gibt wieder einen „Passagier 23“. Allerdings mit einer Besonderheit: Vor acht Wochen verschwanden Anouk und ihre Mutter Naomi spurlos auf der Sultan. Doch plötzlich taucht Anouk aus dem Nichts wieder auf. Wo war die junge Frau die ganze Zeit? Warum ist sie so verstört? Und wo ist ihre Mutter? Fragen über Fragen. Martin Schwartz beginnt wider Willen zu ermitteln. Dabei kommt er der Wahrheit über den tragischen Tod seiner eigenen Familie gefährlich nahe, wie auch dem Mörder...
„Sehr beeindruckende Leistung, vom ersten bis zum letzten Moment“, „Was für eine Premiere. Welch kurzweiliger Abend!“ oder „Spannender Abend mit viel Herzblut, toll!“ – sind nur einige der Kommentare von den Zuschauern aus dem Gästebuch. Zwischenzeitlich war die Stimmung im Saal so hochkonzentriert und angespannt, dass man diese mit den Händen greifen konnte. Die Handlung geht unter die Haut. Das Kernthema des Stückes ist nachdenklich und erschütternd zugleich. Am Ende gab es viel Applaus für die Gruppe des Theaterabteilung des ABV Stuttgart Vereins.
Die anspruchsvolle Inszenierung unter der Regie von H.P. Wilbert verlangt dieses Mal von dem 9-köpfigen Team so einiges ab. Denn neben dem eigentlichen Schauspiel – einige der Akteure spielen mehrere Rollen während der Erzählung – kommt der Thriller mit einem minimalistischen Bühnenbild aus. Hinzu kommen Musik und Licht für die entsprechenden Stimmung. Allein die Technik bedient über 200 Cues. Das Bühnenbild besteht aus wenigen Möbeln und 3-farbigen Wandelementen, die sich drehen und schieben lassen und von den Darstellern in blauen Anzügen und gespenstig wirkenden weißen Masken zusätzlich und zwischen den einzelnen Szenen zu neuen und wiederkehrenden Handlungsorten wieder zusammengefügt werden. Und dies innerhalb von wenigen Augenblicken. Eine Gesamtleistung, die während der Proben – wie der Regisseur und künstlerischer Leiter der Abteilung schmunzelnd einräumt - so manche Nerven und Zeit gekostet habe.
Wer den aktuellen Thriller noch erleben möchte, hat dazu bis zum 23. März, jeweils freitags und samstags die Chance. Allerdings muss man sich sputen. Es gibt insgesamt nur noch wenige Restkarten, für vereinzelte Termine. Ansonsten sind alle Vorstellungen restlos ausverkauft. Ggf. gibt es noch freiwerdende Tickets an der Abendkasse am jeweiligen Vorstellungsabend ab 19 Uhr unter 0175 - 449 19 68.
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